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24.11.2013 - In einem emotionalen Derby gegen den ESV München –Ost, das von einer schlechten Schiedsrichterleistung geprägt war, fällt die Entscheidung zum 22:17 Sieg , der die Goldachtaler jubeln lässt, im letzten Kampf.

Die 55kg Klasse Griechisch-Römisch mussten die St. Wolfganger, wie in den letzten Wochen, leer laufen lassen. Die Punkte gingen kampflos an Marc Fischer. In der Gewichtsklasse bis 120 kg (Freistil) gelang Dominik Holland gegen den fast 20kg schwereren Maximilian Waller ein technisch überlegener Sieg, den er sich mit Angriffen auf die Beine des Münchners sicherte.

Johannes Gerbl hatte es in der 60kg Klasse Freistil mit dem starken Jakob Ibrahimi zu tun. Diesem war er leider nicht gewachsen und musste sich nach 2 Minuten 30 Schultern lassen. Bis 96kg Griechisch-Römisch traf Tobias Holland auf Ivan Rosso. Mit einer routinierten Leistung konnte er den etwas leichteren Gegner in der zweiten Runde auspunkten und somit 4 Punkte für die Mannschaftswertung sichern.

Die erste Aufregung des Abends gab es im Kampf zwischen Stefan Hirt und Anthony Sanders in der Gewichtsklasse bis 66kg Griechisch-Römisch. Nach einem chaotischem Gerangel in der Bodenlage, bei dem Beide abwechseln in die gefährliche Lage kamen pfiff der Schiedsrichter plötzlich einen Schultersieg für Anthony, der für die St. Wolfganger nicht gerechtfertigt war und zu heftigen Protesten führte. Zum Glück folgte anschließend eine Pause, in der sich die Gemüter wieder etwas abkühlen konnten.

Nach der Pause avancierte Costadin Chorbadzhiyski zum Matchwinner! Im ungewohnten freien Stil besiegte er Christian Rabus in der 84kg Klasse noch in der ersten Runde überlegen und sicherte der Heimmannschaft so wichtige 4 Punkte. Das Abkochen auf diese Gewichtsklasse hat sich diesmal wirklich gelohnt.

In der Klasse 66kg Freistil feierte Alex Urban sein Comeback nach einer Leistenverletzung, die ihn mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt hatte. Gegen Valentin Peev war er bis zur Pause gleichauf. Danach konnte er aber leider konditionell nicht mehr ganz mithalten und musste sich am Ende 4:12 geschlagen geben, was aber auch an zweifelhaften Entscheidungen des Schiedsrichters, der häufig umstrittene Punktwertungen vergab, lag

Markus Zenz hatte bis 84kg Griechisch-Römisch gegen Simon Baylacher keine Probleme und konnte ihn noch in der ersten Runde auspunkten. Durch diesen Sieg konnte der TSV das erste Mal an diesem Abend in Führung, die auch nach dem nächsten Kampf noch bestand hatte.

Markus Urban (74kg, Griechisch-Römisch) lieferte gegen Tamaz Stambolidis einen Spitzenkampf. In der ersten Runde ging Markus mit Durchdrehern schnell 7:2 in Führung. Auch in der zweiten Runde sammelte er weiter Punkte, musste danach aber seinem hohen Tempo tribut zollen, was Tamaz ausnutzte um einige sehenswerte Aktionen zu zeigen, die Markus am Ende eine 9:12 Niederlage bescherte. Vor dem letzten Kampf stand es somit 18:17 für die Heimmannschaft.

Auftritt Bastian Prey. Der letzte Kampf des Abends musste also die Entscheidung bringen. Gegen den sehr stark eingeschätzten Alireza Salimasl ging Basti mit Respekt auf die Matte. Zeigte aber, dass er mithalten kann und ging durch einen Beinangriff in Führung. Das wollte der Münchner aber nicht auf sich sitzen lassen und ging in die Offensive. Nach einem Beinangriff erkämpfte er sich 2 Punkte und drehte Basti anschließend bis zum Stand von 2:12 durch. Dieser ließ sich aber nicht entmutigen und setzte Alireza weiter mit Beinangriffen zu. Bei einer Schraube von Basti verletzte er sich jedoch und musste fast zwei Minuten Verletztenzeit verstreichen lassen. Währenddessen wurde Bastian vom St. Wolfganger Puplikum lautstark bejubelt. Die Stimmung in der Halle war mitreißend. Im weiteren Kampfverlauf kam es immer wieder zu strittigen Entscheidungen. Unter anderem zu einer fast Schulterniederlage von Basti, die den Münchner Siegessicher stimmte und den Griff lockern ließ, was Basti für einen neuen Angriff nutzte. Der frustrierte Münchner setzte sich danach auf den Boden und provozierte so, dass der Schiedsrichter Verletztenzeit geben musste. Dadurch vergingen die letzten Sekunden der maximal zweiminütigen Verletztenzeit. Alireza musste aufgeben. Der Sieg ging an den jubelnden St. Wolfganger, der sogleich von seinen Teamkameraden ausgelassen gefeiert wurde.

Lautstark beschwerten sich allerdings die Münchner. Sie waren verständlicherweiße unzufrieden mit dem Kampfverlauf und dem Schiedsrichter. Nachdem die emotionalen Diskussionen beschwichtigt waren, mussten sie das Ergebnis aber akzeptieren. Das Verhältnis der Vereine bleibt auch in Zukunft freundschaftlich, was beim anschließenden Wirtshausbesuch nochmal betont wurde. Das lässt auf weitere spannende und enge Kämpfe in den nächsten Jahren hoffen.